Der erste Johannes XXIII. und was die Steine über einen Verdammten verraten.
Drei Päpste sind zwei zuviel. Der so gebildete wie gerissene Baldassare Cossa, offiziell gewählter Papst Johannes XXIII., schmiedet einen Plan, wie er seine beiden Widersacher ausstechen kann. Damit er diesen Plan umsetzen kann, ruft er das Konstanzer Konzil ins Leben. Es soll die Krönung seiner Laufbahn werden. Doch für Baldassare Cossa endet es im Fiasko.
Das faszinierende Intrigenspiel mit und um Papst Johannes XXIII. liegt jetzt 600 Jahre zurück: Jahrelang hielt man ihn im Kerker gefangen, den lebensfrohen und so tüchtigen Neapolitaner Baldassare Cossa – in der Zollburg Eichelsheim, die nahe Heidelberg zwischen Stromkilometer 423 und 424 am Rheinufer stand. Nur gegen ein hohes Lösegeld ließ man ihn nach beinahe vier Jahren frei. Im selben Jahr ist er ins Grab gelegt worden, vermutlich von Mörderhand umgebracht.
Baldessare Cossa war in einem ordentlichen Verfahren zum Papst gewählt worden. Als Johannes XXIII. hatte er im Jahre 1414 das Konstanzer Konzil ins Leben gerufen und zunächst auch geleitet. Während des Konzils dankte er ab, um das Große Abendländische Schisma zu beenden, wurde dann aber aus fadenscheinigen Gründen gefangen gesetzt. Die Kirche beschloss ab da, so zu tun, als hätte es den Mann, der ihr fünf Jahre lang als Papst gedient hatte, nie gegeben, so dass sich im 20. Jahrhundert ein weiterer Papst mit dem Namen Johannes XXIII. schmücken konnte.
Mit diesem biografischen Roman wird der unterschlagene erste Namensträger ins Leben zurückgeholt. Eine imponierende Persönlichkeit, so gebildet und genussfreudig, aber auch so gerissen und skrupellos, wie derjenige im chaotischen Spätmittelalter sein musste, der unter den Großen mitmischen wollte.
Autor: Walter Laufenberg
Titel: Der Papst im Kerker
ISBN/EAN: 9783939321583
Seitenzahl: 196
Format: 21 x 12,5 cm
Produktform: Buch
Sprache: Deutsch